STASIS


Zürich / August 2015
14-Kanal Audio / Raum / Objekte / Licht
Licht- & Sound-Loop: 25 Minuten

Szenografie: Lukas Sander & Séverine Urwyler
Sound: Christian Berkes

Der Installationsraum befindet sich in einem verlassenen Lagerhaus im Industriequartier Binz, das exemplarisch für den sozioökonomischen Wandel der Stadt Zürich steht, der sich primär in den Strukturwandelprozessen von Deindustrialisierung und Gentrifizierung offenbart. Zu dieser Umgebung verhält sich die Klanginstallation als Gegenort des temporären Stillstandes, an dem durch die szenografische und akustische Inszenierung Zeitprozesse räumlich erlebbar gemacht werden.
Die BesucherInnen betreten über den Lastenaufzug den Keller des leer stehenden Lagerhauses. Dort sind verschlossene Transportkisten im Raum arrangiert, dessen Atmosphäre von künstlichen Spuren und Ablagerungen an Wänden und Boden sowie spärlichem Licht aus Neonröhren an der Decke bestimmt wird.
14 ausgewählte Kisten sind im Inneren mit Excitern (Körperschallwandlern) ausgestattet, über die Sinustöne im tieffrequenten Bereich abgespielt werden. Diese Klänge wurden so eingestellt, dass sie die Eigenresonanz der hölzernen Frachtkisten benutzen, um sie als Klangobjekte spürbar vibrieren zu lassen. Über den Zeitverlauf von 25 Minuten werden die Lautstärkeniveaus langsam moduliert.
Eine weitere akustische Ebene wurde mit höherfrequentem gefilterten Rauschen erzeugt. Dieses bewegt sich fortdauernd über die 14 Positionen durch den Raum und bleibt vergleichsweise ortlos.
Die Veränderung der akustischen Ebene korrespondiert mit dem gesteuerten Auf- und Abdimmen des Lichts.
Die langsame Bewegung von Licht und Sound zwischen den Objekten eröffnet ein räumliches Spannungsfeld für Wahrnehmungsprozesse und formuliert die Frage nach Veränderungen über die Zeit im Raum.



Mit freundlicher Unterstützung von: Stadt Zürich Kultur / Fachstelle Kultur Kanton Zürich / Georges und Jenny Bloch Stiftung / Migros Kulturprozent / Stiftung Edith Maryon